MEISTER YANG JUN - Feedback Review "International Yang-Family-Tai-Chi-Association"

 IA-Center, IA-Schulen und IA-Lehrer werden vom Dt. Taichi-Bund (DTB) nicht anerkannt und nicht akkreditiert

DTB-Ausbilder Dr. Stephan Langhoff kritisiert die Yang-Familie und die "International Yang-Family-Tai-Chi-Association" mit Sitz in Seattle. Wortwahl und Auftreten gleichen der Show einer Wähler suchenden amerikanischen Partei. Die "IA" suggeriert, die Yang-Familie spräche mit einheitlicher Stimme ("ONE Family"). Ihre nicht erfüllbaren "Wahl-Versprechen" sollen jedem gerecht werden ("eierlegende Wollmilchsau"). Die "IA-DNA" verinnerlicht esoterisch-traditionellen Wushu-Moral-Kodex (Loyalität und Gehorsam). Zudem wird in Prüfungen offenbar Gesinnung und Wertung abgefragt ("Innere Kampfkunst"). Multimedia-Rezension erklärt all dies auch dem Laien. Hinweis Verwechselungsgefahr: Schulen des IA-Umfeldes nennen sich auch "Tai Chi Zentrum", ohne Mitglied der TCZ-Qualitätsgemeinschaft zu sein!

Yang Jun

Die Rolle eines Linienhalters erfordert vielfältige Balance-Akte und ein komplexes Image - angesichts der Umstrittenheit von Yang Jun sicherlich eine schwierige Herausforderung! Die "Yang-Jun-Welt" ist eine "heile Welt neuer Religiosität" - und damit eine Art fundamentalistischer Elfenbeinturm für "Yang-Jun-Jünger" ohne Bedrohung esoterisch-traditoneller Weltsichten durch unvoreingenommene Forschung. Es ist klar, dass dies besser zu Martial-Arts-Legenden passt als zu westlichen Standards von Erwachsenenbildung. Darüber sollten sich besonders diejenigen nicht täuschen, die eine Lehrer-Ausbildung im Yang-Family-Taijiquan anstreben. Für künftige Lehr-Tätigkeit und für das eigene Lehrer-Berufsbild ist zudem eine klare Abgrenzung zu sekten-artigen Strukturen unerlässlich.

Yang Jun im größeren Kontext

Das Taijiquan der Yang-Familie hat sich über die Generationen stetig verändert - besonders deutlich wurde dies in der dritten Generation bei Yang Chengfu. Auch das Tai Chi, das Yang Jun unterrichtet, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Dieses Urteil von Beobachtern ist wichtig, weil dadurch ja auch in Yang Juns Dachorganisation der "International Association" eine Taiji-Variante gelehrt wird, die mit der seines Urgroßvaters Yang Chengfu nicht übereinstimmt. Diese Inkonsequenz wird von interessanter Seite häufig tabuisiert. Die Gründe könnten kommerziell bedingt sein, denn vom dem "Yang-Chengfu-Kuchen" möchten verständlicherweise viele Seiten etwas abbekommen. Verheerend sind allerdings der Mangel an Glaubwürdigkeit, der mit zunehmender Verbreitung neuerer Forschungen immer offenkundiger wird.

"Folklorisierung des Taijiquan durch Großvater Meister Yang Zhenduo"

Meister Yang Zhenduo hat durch seine konsequente Abkehr von der "wirklich traditionellen Yang-Familienform" die Arbeit seines Vaters Yang Chengfu fortgeführt - in ähnlicher Weise wie sein älterer Bruder Yang Zhenji und wie sein jüngerer Brunder Yang Zhenguo. Alle drei Brüder haben sich damit in einem klaren Gegensatz zum ältesten Bruder Yang Zhenming (Shouchung) aus der ersten Ehe positioniert. Dieser Meister unterrichtete bekanntlich die ältere und damit "traditionellere Langform" der Yang-Family. Die Abkehr von traditionelle Anschauungen kann man als "Yang-Stil-Folklorisierung" bezeichnen - es hilft zwar der Verbreitung des Yang-Stils aber es erschwert jeden tieferen Zugang zum "chinesischen Schattenboxen".

Yang Jun: Interview über "Traditionelles Tai Chi Chuan"

Post von Dr. Stephan Langhoff

Hinweis - MAD DECODE veröffentlicht ein aktulles Interview mit Yang Jun: Ein englischsprachiges Video mit einem Yang-Jun-Interview wurde am 01.07.2016 auf Youtube veröffentlicht. Worauf sicher viele schon lange gewartet hatten, wurde jetzt wahr: Erstmalig äußert sich der in der Familie Yang umstrittene "Linienhalter Yang Jun" zum Thema "Traditionelles Tai Chi Chuan". Doch schon im Titel "Was bedeutet Traditioneller Stil genau"? * wird deutlich, dass es nicht um den Yang-Stil-Fokus geht. Der Interviewer MAD-DECODE erweitert sogleich seine Frage dahingehend, welche Art von Veränderungen jede Generation vornehmen kann ohne die Wesenheit der Tradition zu verfälschen. Darüber bin ich sehr enntäuscht, denn somit wird die Brisanz der These, Yang Jun lehre den "Traditionellen Yang-Familien-Stil" ja nur am Rande gestreift.

Doch statt etwas zu klären, tauchen nun erst recht Fragen auf: Wenn nun die Bezeichnung "Tradition" bedeutet, dass die Prinzipien von Generation zu Generation bewahrt werden - wieso hat dann Yang Chengfu die Zahl der Prinzipien von 13 auf 10 reduziert und wieso wird dies von dem Hongkon-Clan der Familie nicht mitgetragen? Nun - die Antwort kann m. E. nur lauten: Weil dieser Familienzweig mit Yang-Chengfu-Sohn Yang Shouchung eben doch das wirklich traditionelle Familien-Taichi bewahrt! Mein Fazit: Das Interview zeigt ganz klar, dass Yang Zhenduo und Yang Jun den Terminus "traditionell" nicht in seiner üblichen Bedeutung nutzen und dadurch besonders Laien leicht irreführen können.

Yang Jun und sein DVD-Set über die Tai-Chi-Langform

Der DTB-Ausbilder Dr. Stephan Langhoff hat bereits in seiner Multimedia-Yang-Chengfu-Rezension grundlegende Kritik geübt an dem "Yang-Chengfu-Kult" und der damit verbundenen "neuen Religiosität". Durch die Entscheidung von Yang Zhenduo, seine Form nicht länger als Yang-Stil-Taijiquan zu bezeichnen sondern als "traditonelles Yang-Familien-Taijiquan", hat sich die "Szene" in "Pro und Contra" gespalten. Eine Rolle spielte sicherlich auch der Esoguru-Webauftritt von Yang Jun. Mit inszeniertem Reklame-Rummel und oberflächlicher Harmonie-Show der "Tai-Chi-Symposien" könnte es leicht zu Täuschungen kommen. viel Falsches wird so unkorrigiert verewigt. Schon jetzt geriert sich Yang Juns "IA" wie eine amerikanische Partei auf Wählersuche. Halbwahrheiten und Propaganda könnten wissenschaftliche Unvoreingenommenheit verdrängen. Update: Die vielen Rückmeldungen und Meinungen werden umgehend hier eingearbeitet.

Yang Jun und sein DVD-Set - kritische Rezension